Interview über Industrial Analytics mit Frank Pörschman

  • März 29, 2017
  • Claudia Pulfer

Daten sind das neue Rohöl

„Data is the new oil. It’s valuable, but if unrefined it cannot really be used. It has to be changed into gas, plastic, or chemicals to create a valuable entity that drives profitable activity; so must data be broken down, analyzed for it to have value.“ (Clive Humby, Mathematician and architect of Tesco’s Clubcard, 2006)“

Dieses prägnante Zitat weckt Neugierde. Es erscheint zu Beginn der aktuellen Studie „Industrial Analytics 2016/2017“. Zu den Hintergründen der Studie fragen wir bei Frank Pörschmann (Stellvertretender Vorsitzender, Digital Analytics Association e.V.) nach:

Was versteht man eigentlich genau unter „Industrial Analytics?

Industrial Analytics beschreibt die Sammlung, Analyse und Nutzung von Daten, die durch industrielle Tätigkeiten und über die Lebenszyklen der Produkte hinweg erzeugt werden. Davon betroffen sind alle Unternehmen, die physikalische Produkte herstellen oder vertreiben. Damit bildet Industrial Analytics die kritische Basis für die nächste Optimierungswelle in der Industrie. Und steht im Mittelpunkt der Industrie 4.0.

Was hat Sie zu der Studie „Industrial Analytics 2016/2017“ veranlasst?

Industrial Analytics führt in der öffentlichen Wahrnehmung leider noch ein Nischendasein. Doch für Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik oder Produktions-und Verfahrenstechnik ist es im Rahmen ihrer Industrie 4.0 – Strategien von vitaler Bedeutung, wie sie die gewonnenen Daten nutzbar machen. Bislang war unklar, wie weit die Unternehmen global in Sachen Industrial Analytics vorangeschritten sind. Damit wir darüber ein aktuelles Bild bekommen, haben wir uns für diese umfassende und repräsentative Studie entschieden.

Gab es Überraschungen bei der Ergebnisauswertung?

Ja, auf jeden Fall! Industrial Analytics ist dabei, sich von der isolierten Funktion eines Business‐Unterstützers zum unternehmenskritischen, strategischen Werkzeug über alle Bereiche hinweg aufzuschwingen. Initiativen in Big Data, Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0 sind die treibenden Schubkräfte hinter dieser Entwicklung.

Interessant und positiv ist auch das Ergebnis, dass hinter diesem Engagement der Industrie zunächst nicht der Versuch steht, die Kosten zu senken. Vielmehr haben die Unternehmen die konkrete Steigerung ihrer Umsätze im Blick. Predicitive Maintenance, also die Wartung von Maschinen auf Basis von Prognosen anstatt statischer Sollplanungen, stehen dabei ebenso im Fokus wie ein besserer Vertrieb durch die Online-Analyse von Kunden‐und Nutzungsverhalten.

Wer steckt hinter Ihrer Organisation?

Seit mehr als 10 Jahren unterstützt die Digital Analytics Association mit über 5.000 Mitgliedern weltweit die Professionalisierung der neuen, datengetriebenen Berufsbilder wie die des Digital-Analysten (Digital Analyst) und des Datenwissenschaftlers (Data Scientist). Der Digital Analytics Association e.V. führt dieses Engagement als unabhängige Non-Profit-Organisation unter nationaler Führung weiter aus. Dabei unterstützt der Digital Analytics Association e.V. Institutionen sowie Fach- und Führungskräfte bei der Entwicklung von fachlichen und unternehmerischen Fähigkeiten zur Analyse digitaler Datenströme. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Datenkompetenz in Forschung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Weitere Informationen über den Digital Analytics Association e.V.

Bildnachweis: Digital Analytics Association e.V.

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